Wald- & Wasserwelten

Frühlingsboten in den Villewäldern

Wer gegenwärtig durch die Laubmischwälder in Kottenforst und die Ville spaziert, der freut sich über das wie aus dem Nichts aufgetauchte frische Grün und die bunten Blüten der Frühjahrsblüher am Waldboden. Wo bis vor wenigen Wochen noch eine braune Laubschicht den Waldboden bedeckte, finden sich nun die vielerorts grüne Teppiche mit den weißen Blüten des Buschwindröschens. Sie sind untrügliche Zeichen des sicher nicht nur vom Projektteam lange herbeigesehnten Frühlings.

Buschwindröschen und Scharbockskraut

BuschwindröschenDas Buschwindröschen ist der häufigste Frühblüher in den Villewäldern und meist in großen  Gruppen anzutreffen. Er bevorzugt frische Böden, die nicht durch die vorjährigen Reste von Brombeere oder Adlerfarn abgedeckt werden. Auch meidet er die ganzjährig dunklen Fichtenwälder.

An besonders nahrstoffreichen und sehr frischen Standorten, wie z.B. entlang der Bachläufe von Katzenlochbach oder Melbbach, treten die leuchtend gelben, sternförmigen Blüten des Scharbockkrautes (Ranunculus ficaria), die pink bzw. weißlichen Blütenstände des Lerchensporns (Corydalis cava) oder die unscheinbaren Blüte des Moschuskrautes (Adoxa moschatellina) hinzu.

 

 

 

 

Eine besondere Überlebensstrategie

LerchenspornEs ist das Bedürfnis nach Licht und Wärme, das die Frühjahrsblüher so früh aus der Winterruhe lockt. Sobald der Boden sich durch die ersten Sonnenstrahlen ausreichend erwärmt hat, treiben sie aus. Sie haben bereits ihre Samen ausgebildet, wenn sich das Blätterdach des Eichenwaldes über ihnen schließt. Denn unter den geschlossenen Kronen steht ihnen nicht mehr genug Licht für die Photosynthese zur Verfügung und ihre Blätter sind bereits im Mai wieder verschwunden. Um in diesem kurzen Zeitraum ihren Lebenszyklus abschließen zu können, benötigen sie unterirdische Überdauerungsorgane, in denen bereits im Vorjahr ausreichend Nährstoffe gespeichert wurden. Sie  ermöglichen trotz niedriger Temperaturen ein schnelles Wachstum. Dank ihrer Knollen (Lerchensporn) oder unterirdischen Sprossen (Buschwindröschen) können Sie sowohl die dunkle Sommerzeit als auch die frostige Winterzeit überstehen.

Eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten

ScharbockskrautSolange die Vegetation sich noch nicht voll entwickelt hat, sind die Frühblüher ein wichtiger Eiweißlieferant für  Hummeln und Bienen. Die Ameisen schätzen die ölhaltigen Anhänge der Samen des Buschwindröschens. Als „Gegenleistung“ sorgen die Insekten für Bestäubung beziehungsweise Verbreitung.

 

  

Damit sich noch viele Waldbesucher an dem Anblick der Frühjahrsblüher erfreuen können, sollte man die Pflanzen belassen, wo sie hingehören.

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