Wald- & Wasserwelten

Horstbrüter

Horste werden von Greifvögeln, wie Bussard, Adler oder Milan sowie von Reihern und Störchen angelegt.

Schwarzstorchhorst in einer Eiche Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist ein Bewohner großer, unzerschnittener Laub- und Mischwälder mit naturnahen Fließgewässern in den Mittelgebirgslagen (Grüneberg et al. 2013). Neben reich-strukturierten und vor allem störungsarmen Laub- und Mischwald-Altholzbeständen benötigt der SchwarzstorchAltwässer, Waldtümpel und Feuchtwiesen als Jagdgebiet (ebd.). Bei dieser Art ist ein störungsarmes Horstumfeld zur Ankunftszeit im März und in der kompletten Brut- und Aufzuchtzeit unverzichtbar. Aktuell gibt es im südlichen Nordrhein-Westfalen keinen Brutnachweis der Art (ebd.). An den Kontaktzonen zwischen Eifel und Oberbergischen Land ist aber eine Arealerweiterung in den nächsten Jahren wahrscheinlich.

Schutzstatus
Streng geschützte Art
Anhang I der VS-Richtlinie
Rote Liste NRW: Ungefährdet (*)

 

Der Wespenbussard (Pernis apivorus) gilt als Leitart der Eichen-Hainbuchenwälder (Flade 1994). Seinen Horst errichtet er nicht selten tief im Wald in etwas aufgelockerten Altbaumbeständen oder entlang von Schneisen. Da er sehr spät aus dem Winterquartier zurückkehrt, baut er meist nur eine spärliche Auflage aus Reisig auf die Altäste (Glutz v. Blotzheim & Bauer 1989). Darauf schichten beide Altvögel nicht selten noch während der Brut- und Aufzuchtzeit einen losen Haufen von belaubten oder benadelten Zweigen (Buchen-, Eichen-oder Lindenlaub, Fichtenzweige) (ebd.). Deshalb sieht ein bebrüteter Wespenbussardhorst oft so aus wie ein überdimensionierter Eichhörnchenkobel. Wespenbussarde benötigen reichstrukturierte Landschaften, die an ihre Brutwälder angrenzen (Windwurfflächen und Wiesen), in denen er hauptsächlich Wespen, Hummeln aber auch Amphibien und Jungvögel erbeutet (Grüneberg et al. 2013). In NRW gibt es seit Jahrzehnten starke Bestandsrückgänge, die auf illegalen Abschuss von Tieren auf dem Zug und der Rückgang von großen Insektenarten (auch Wespen) zurückzuführen sind. Auch Einschlag in störungsarme Altholzbestände und Zerstückelung von geschlossenen Waldgebieten sowie Störungen durch Naherholung führen zu lokalen Rückgängen der Art.

Schutzstatus
Streng geschützte Art
VS-Richtlinie
Rote Liste NRW: Stark gefährdet (2)

 

Darüber hinaus findet sich im Eichenwald zahlreiche Greifvögel, die allesamt streng geschützt sind. Ein mitteleuropäische Endemit, der Rotmilan, findet sich ähnlich wie der Bussard häufig in Waldrandlage. Der Habicht brütet meist innerhalb des geschlossenen Waldes. In Ostdeutschland brütet auch der äußerst seltene Schreiadler im Laubmischwald mit möglichst hohem Grundwasserstand.

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