Stammbruch mit Sekundärkrone
Auch wenn durch den Bruch des Hauptstamms die Baumkrone verloren geht, so können verbliebene Seitenäste die Lebensfunktionen des Baumes teilweise übernehmen. Unter Umständen entwickeln sich umfangreiche Sekundärkronen, so dass der Baum noch lange weiterlebt. Es entstehen lebende Ruinen mit ausgedehnten Totholzbereichen am Stamm. Diese stehen in engem Kontakt zu den lebenden Stammbereichen, die weiterhin durch den Assimilatstrom der Ersatzkrone versorgt werden (Winter 2005).
Bedeutung für die biologische Vielfalt
Ein so stark beschädigter Baum kann dem Eindringen von holzzersetzenden Organismen keinen Widerstand mehr entgegensetzen. So entstehen unterschiedliche Kleinstrukturen, die von Totholz mit unterschiedlichen Zersetzungsgraden, über Risse und Spalten bis hin zu Mulmhöhlen reichen. Entsprechend vielfältig und artenreich sind die Totholz-Lebensgemeinschaften. Wenn sich die Ersatzkronen an solchen Bäumen stabilisieren, kann die Entwicklung dieser ökologisch wertvollen Strukturen über viele Jahrzehnte andauern.
Recht
Bäume mit diesem Mikrohabitat besitzen keinen gesetzlichen Schutz.
- Sekundärkrone einer Eiche
- Sekundärkrone einer Rotbuche