Naturschutz in Kottenforst und Ville rund um Bonn - Köln

Stehende tote Bäume

Baumhöhlen, Risse, Rindentaschen, Pilzkonsolen und Holz in unterschiedlichen  Zersetzungsstadien  - stehende tote Bäume stellen unterschiedliche Substrate und Strukturen bereit. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Alt- und Totholzbewohner. Die Standzeit der toten Bäume hängt von der Baumart, die Todesursache und dem Baumdurchmesser ab. Dabei bleibt die Eiche meist deutlich länger als die Rotbuche als stehendes Totholz erhalten (Meyer et al. 2009).

Insbesondere das Mikroklima beeinflusst die Artengemeinschaften im Totholz. Die sonnenzugewandte Stammseite ist wärmer und trockener als die beschattete Baumseite. Auch von der Stammbasis bis zur Krone herrscht ein Feuchte- und Temperaturgradient. In Bodennähe herrscht ein kühles und weitgehend ausgeglichenes Mikroklima. Im Kronenbereich ist es dagegen deutlich wärmer. Temperatur und Feuchte schwanken stark. Innerhalb eines mächtigen Stammes finden sich ausgeglichene Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse, während die Bedingungen im dünnen Totholzast stark schwanken. Für fast jede Kombination der unterschiedlichen Faktoren existieren speziell angepasste Totholzlebensgemeinschaften.

Bedeutung für die biologische Vielfalt

Stehendes Totholz ist ein dynamischer Lebensraum mit einem wechselnden Angebot von Substraten und Strukturen sowie unterschiedlichen mikroklimatischen Bedingungen. Abhängig von den individuellen Gegebenheiten des Einzelbaumes variiert die Vielfalt und Zusammensetzung der totholzbesiedelnden Insekten und Pilze.

Recht

Tote Bäume unterliegen nur gesetzlichem Schutz, wenn sie als Fortpflanzungs- und Ruhestätte für geschützte Arten dienen. Befindet sich der Totholzbaum in einem Naturschutzgebiet, so sind die Regelungen des Landschaftsplans bzw. der Naturschutzverordnung zu berücksichtigen.