Biotopholz -Leitfaden

Wucherungen

 

Bäume mit Krebsknollen oder Maserkröpfen sollen bei beginnender Höhlenbildung als Biotopbäume erhalten werden.

An Laubbäumen finden sich unterschiedliche Formen von Wucherungen:

Baumkrebsknollen sind kambiale Zellwucherungen, die als Reaktion des Baumes auf den Befall mit rindenbewohnenden Pilzen oder Bakterien entstehen. Der Baum reagiert mit der Bildung von Wundgewebe, um die abgestorbenen Rindenbereiche zu überwallen.

Maserkröpfe bzw. Maserknollen entstehen unter anderem durch den massenhaften Austrieb von schlafenden Knospen (Knospensucht), wobei die Triebe meist schnell wieder zugrundegehen. Der Baum wird zu vermehrter Holzproduktion angeregt, so dass die Stammpartien beulenförmig anschwellen. Maserknollen besitzen eine raue, aber meist intakte Rindenoberfläche.

Wulstholz ist eine Reaktion des Baumes auf die lokale Stauchung der Holzfasern. Äußerlich unterscheidet es sich durch das ungestört durchlaufende Borkenmuster von Krebs- bzw. Maserknollen. Unter dem Wulstholz ist meist keine Fäule vorhanden (Mattheck 2014).

Schwellenwerte:
  • Durchmesser > 20 cm

Bedeutung für die biologische Vielfalt

Wenn es dem Baum nicht gelingt, eine Rindennekrose zu überwallen, können holzzersetzende Pilze durch die geschädigte Borke in den Holzkörper eindringen und eine Höhlenbildung auslösen. Auch Maserknollen bzw. -kröpfe stellen Schwächebereiche dar, die von Pilzen und Holzinsekten besiedelt werden. Auch sie faulen mitunter aus und bilden Höhlenstrukturen, die sich bis in das Kernholz fortsetzen können.

Recht

Bäume mit diesem Mikrohabitat besitzen keinen gesetzlichen Schutz.

 

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