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A LIFE+ Project for Kottenforst and Ville

Ancient oak forests, enchanted ponds, the drumming of woodpeckers during the day and the shadows of bats at night – a unique landscape and a part of the European natural heritage

Überraschung im Amphibiengewässer

Schwimmendes Froschkraut

Manchmal bekommt man tatsächlich mehr als erhofft – um die Amphibien in den  Villewälder zu fördern, wurden im Rahmen des LIFE+ Projektes zahlreiche Waldgewässer wiederhergestellt oder neu geschaffen. In einem Teich hat sich nun zusätzlich das sehr seltene Schwimmende Froschkraut (Luronium natans) neu angesiedelt, welches in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht ist.

Das Froschkraut ist eine der seltensten Wasserpflanzen in der Region. Früher kam sie in der Wahner Heide und den Stahlberger Teichen bei Siegburg vor, heute sind nur noch zwei Fundorten in der Ville bekannt. Umso größer ist die Freude des LIFE+ Teams, dass die Pflanzenart in einem Waldgewässer neu aufgetreten ist, welches im Rahmen des LIFE+ Projektes wieder hergestellt wurde. In ganz Nordrhein-Westfalen existieren gegenwärtig nur noch 20 Vorkommen des Froschkrautes und aktuell ist die Art vom Aussterben bedroht. Somit gehört das Froschkraut nicht ohne Grund zu den streng geschützten Arten und die europäische Naturschutzrichtlinie fordert ihren besonderen Schutz.

 

Ein Spezialist am Ufer

Luronium2 klein

Das Froschkraut ist an das Leben in flachen Gewässern mit stark schwankendem Wasserstand perfekt angepasst ist. Es kann als reine Unterwasserpflanze (Rosetten) auf dem Grund eines Gewässers, als Schwimmblattpflanze im flachen Wasser und als Landpflanze am trocken gefallenen Ufer überleben. Die Pflanze überwintert mit einer Blattrosette am Grund. Im Frühjahr entwickelt sich daraus ein Spross, der am Gewässerboden entlangkriecht oder zur Wasseroberfläche aufwächst. Aus diesem gehen die Laubblätter und die weißlichen Blüten mit einem gelben Fleck in der Mitte hervor. Die Blüte steht über dem Wasserspiegel und senkt sich nach der Bestäubung ab. Die Früchte reifen im Wasser. Sie verdriften nach der Reife bzw. sinken zu Boden.

Die bevorzugten Wuchsorte des Froschkrautes sind vegetationsfreie Ufer von flachen, nährstoffarmen Stillgewässern. Und hier liegt auch sein Problem. Denn sobald sich andere Pflanzenarten im und am Gewässerrand ausbreiten, wird es verdrängt und verschwindet. Leider ist die Art auch sehr empfindlich gegen hohe Nährstoffeinträge, z.B. von benachbarten landwirtschaftlichen Flächen und verschwindet bei Überdüngung sehr schnell.

 

Das LIFE+ Projekt schafft Vielfalt

Gewaesser Eiserner Mann

Im Rahmen des LIFE+ Projektes wurden in den letzten drei Jahren in den Villewäldern 54 Waldgewässer neu angelegt oder wiederhergestellt. Das Ziel der Maßnahme ist die Förderung von europaweit geschützten Amphibienarten, wie Springfrosch und Kammmolch. Offensichtlich profitiert auch das Froschkraut von den Arbeiten. Das neu besiedelte Gewässer war zuvor weitgehend zugewachsen und die offene Wasserfläche weitgehend verschwunden. Es drohte als Lebensraum für Amphibien verloren zu gehen. Im Winter 2017/18 wurde es mit einem Bagger vergrößert und vertieft sowie die Gehölze am Ufer entfernt. Dabei ist offener Boden an den Ufern entstanden und viel Licht dringt nun in den Teich– optimale Keimungsbedingungen  für das Froschkraut.  Dies ist übrigens nicht der einzige Neuankömmling. Der kleine Wasserschlauch (Utricularia minor) ist ebenfalls neu hinzugekommen.

Wiedererweckt oder eingewandert?

Luronium natans

Vor Beginn der Maßnahme konnten in diesem Waldgewässer keine Pflanzen des Froschkrautes festgestellt werden. Die Samen des Froschkrautes können aber am Gewässerboden sehr lange überdauern und dank der Verbesserung der Wuchsbedingungen zur Keimung angeregt worden sein. Vielleicht wurden die Samen aber im Gefieder von Wasservögeln herantransportiert, die den frisch „renovierten“ Teich für sich entdeckt haben.

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