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Totholz

 

Die Zielgröße im Wirtschaftswald beträgt 20 m³ bis 40 m³ liegendes und stehendes Totholz pro Hektar.
Es soll schwach bis stark dimensioniertes Totholz in unterschiedlichen Zersetzungsgraden erhalten werden. 
Ein ausreichender Anteil an stehendem Totholz muss vorhanden sein.

Mit dem Absterben beginnt die letzte Phase in der Existenz eines Baumes. Sein Widerstand gegen die holzzersetzenden Organismen endet und ein voranschreitender Zerfallsprozess beginnt. Dessen Geschwindigkeit wird von Holzart, Dimension und Mikroklima bestimmt. Bis zu der endgültigen Auflösung der Biomasse können viele Jahrzehnte vergehen.

Das verkernte Eichenholz setzt der Zersetzung durch Pilze und Bakterien einen großen Widerstand entgegen und steht somit lange Zeit als Lebensraum für holzbewohnende Organismen zur Verfügung. So dauert der Zerfall von Eichenholz ungefähr doppelt so lange wie bei der unverkernten Rotbuche (Meyer et al. 2009).

Totholz ist ein dynamischer und vergänglicher Lebensraum. Schon in der Zeit des Absterbens, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken kann, wird der Baum von holzbewohnenden Insekten und Pilzen besiedelt. Dieser Prozess setzt sich im toten Baum fort und es entwickeln sich unterschiedliche Mikrohabitate, wie Großhöhlen, Pilzkonsolen und Mulmkörper, die von speziell angepassten Lebensgemeinschaften besiedelt werden. Sie sind einem ständigen Wandel unterworfen. Rinden- und Mulmtaschen verschwinden, wenn die Borke abfällt. Kleine Spechthöhlen entwickeln sich zu großvolumigen Mulmhöhlen weiter. Nach dem Tod des Baumes verändert sich auch das Mikroklima in den Höhlen. Der Wasserfluss im lebenden Gewebe unterbleibt, der das Höhleninnere kühl und feucht gehalten hat (Bütler et al. 2020).

Während des Abbaus von Frischholz zu verrottetem Totholz wandeln sich die Substrateigenschaften erheblich und entsprechend wechseln die anzutreffenden Holzbesiedler.

 

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