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A LIFE+ Project for Kottenforst and Ville

Ancient oak forests, enchanted ponds, the drumming of woodpeckers during the day and the shadows of bats at night – a unique landscape and a part of the European natural heritage

15. Februar 2017 - Wenn der Bagger geht, kommen die Frösche

LIFE+ Projekt schafft neue Amphibiengewässer im Kottenforst

Es dauert nur noch wenige Wochen bis die Amphibien in ihre Laichgewässer in den Villewäldern zurückkehren. Das LIFE+ Projekt nutzt verbleibende Zeit bis zum Frühlingsbeginn, um im Kottenforst neue Amphibiengewässer anzulegen sowie vorhandene Teiche zu erweitern.

Die Villewälder mit ihren Laubwäldern und den vielen kleinen Teichen sind ein idealer Lebensraum für Kröten, Frösche und Molche. Sie leben am schattigen und feuchten Waldboden und kehren zur Laichzeit im Frühjahr in die Gewässer zurück. Ihre Larven entwickeln sich in den Stillgewässern, die die Jungtiere bereits im Sommer wieder verlassen.

„Wald und Wasser ist eine perfekte Kombination für viele Amphibienarten.“ betonte Frau Jungmann, Amphibienexpertin des LIFE+ Teams. „Im Kottenforst leben zehn Amphibienarten. Darunter auch Springfrosch und Kammmolch, die europaweit streng geschützt sind. Neben den Am-phibien werden auch viele andere Wasserpflanzen und –tiere von den neuen Teichen profitieren.“

Die kleinen Teiche und Tümpel im Wald sind sehr dynamische Lebensräume. Durch absterbende Wasserpflanzen und das Falllaub der Waldbäume verlanden sie mit den Jahren und gehen als Laichgewässer verloren. Das LIFE+ Projekt wirkt dieser Entwicklung durch die Anlage von 25 neuen Waldgewässern entgegen. Dabei hebt ein Bagger bis zu 150qm große und ca. 120cm tiefe Mulden aus.

Die Arbeiten erfordern eine enge Abstimmung zwischen dem Baggerführer und der Mitarbeiterin des LIFE+ Projektteams, die die Baumaßnahme ständig begleitet: „Die Baggerschaufel darf die wasserstauende Bodenschicht auf keinen Fall durchstoßen, da das Wasser ansonsten versickert. Das ist Präzisionsarbeit.“

Anschließend erobert sich die Natur das neue Gewässer ohne weitere Unterstützung des Menschen zurück. Aus dem umgebenden Waldboden sickert das Wasser in die Mulden ein und es sammelt sich Niederschlagswasser. Die Samen der Wasserpflanzen werden von Vögeln herangetragen. Die Amphibien entdecken die neuen Gewässer innerhalb von zwei bis drei Jahren.

Das LIFE+ Projektteam muss auch die Witterungsentwicklung genau beobachten. Wenn die Tage und Nächte wärmer und feucht werden, kann die Amphibienwanderung zu den Laichgewässern beginnen und Arbeit an den vorhandenen Gewässern muss sofort gestoppt werden. Um die Waldtiere nicht zu stören, werden die Bauarbeiten Ende Februar abgeschlossen, wenn die Brutsaison der Waldvögel beginnt.

Fotos:

Bild 1: Der europaweit streng geschützte Springfrosch profitiert besonders von den neuen Teichen (Foto: Biologische Station Bonn / Rhein-Erft) (Download JPG / 400KB)

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